Geschichte des Thermalbads

Anfänge und Entwicklung des Badewesens in Säckingen

Baden im Mittelalter
Bronzerelief des mittelalterlichen Badewesens. Waren unsere Vorfahren wirklich so freizügig?

Schon vor den Anfängen der Stadt war die heilsame Wirkung der Säckinger Thermalquellen bekannt. Vermutlich schon die Römer haben die Quellen genutzt. Die erste, wenn auch legendenhafte Erwähnung findet sich in der Fridolinsvita des Mönches Balther aus dem 10. Jahrhundert. Der Badebetrieb währte durch alle Jahrhunderte und kam auch in Zeiten des Niedergangs nie völlig zum Erliegen. Seit dem 13. Jahrhunderts wurde das Bad in den Unterlagen des Stifts aufgeführt.

Ursprünglich stand das Badehaus direkt neben der Quelle auf der Badmatte. Doch schon vor 1428 wurde es an seinen heutigen Standort (Marienhaus) in der Vorstadt verlegt. Quelle und Badebetrieb befanden sich im Besitz der Stadt.

Das Bad lag außerhalb der Stadtmauern und war stets in Gefahr vor Kriegshandlungen. Die älteste direkte Urkunde aus dem Jahr 1457 berichtet vom Wiederaufbau der Anstalt nach einer Zerstörung durch Basler Truppen.

Das 15. und 16. Jahrhundert war die Blütezeit des Säckinger Bades. Adel und reiche Bürger kamen zur Kur und Entspannung. Neben rein medizinischen Anwendungen entwickelte sich das Badewesen zu einem wahren Kult der Belustigung und Geselligkeit.

Das heitere Treiben endete durch den Dreißigjährigen Krieg und die folgenden Franzosenkriege. Erst am Anfang des 18. Jahrhunderts kam der Badbetrieb wieder in Schwung und trieb sehr viele Gäste in die Stadt, doch die Folgen der französischen Revolutionskriege setzten auch dem ein Ende.

Geschichtsstele
Geschichtsstele von Klaus Ringwald auf dem Rudolf-Eberle-Platz im Rheintalzentrum. Zwölf Bronzereliefs erzählen aus der bewegten Geschichte der Stadt.